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Kein Problem, auch mal nur noch 40 km/h zu fahren

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"Kein Problem, auch mal nur noch 40 km/h zu fahren"

Name: CH 25, (männlich)
Kategorie: Kat. B (Auto)
Strassenverkehrsamt: Prüfstelle Zürich Uetliberg (Kanton ZH)
Prüfungsergebnis: Bestanden am 08.12.2016 beim 1. Versuch nach 27 Fahrstunden
Fairness des Experten: 6 von 6
Fahrlehrer: FKM Klaus Müller VKU Kurs beim HB Zürich in Zürich

Ich war bei meiner Fahrprüfung, obwohl es mein erster Versuch war, eigentlich nicht überaus nervös. Der Prüfungsexperte kam pünktlich aus dem Gebäude beim Strassenverkehrsamt, stellte sich mir vor und wir stiegen ins Auto. Dann ging die Fahrt los, aus dem Strassenverkehrsamt zuerst einmal auf die Hauptstrasse. Der Prüfungsexperte begann ein Gespräch mit mir, fragte, was ich mache (Schule, Beruf, Studium,...) usw. Ein solches Gespräch kann zusätzlich entspannend wirken, aber man sollte nicht zu sehr darauf eingehen, sondern in erster Linie sich auf die Prüfungsfahrt konzentrieren. Ein Antworten mit einem kurzen "Ja, genau" oder ein wenig vagen Aussagen ist völlig erlaubt. Tiefsinnige Gespräche finden sonst wann Zeit, nicht an der Fahrprüfung. Auf der Fahrt vom Strassenverkehrsamt bis Brunau auf der Hauptstrasse gab es mehrmals Fussgänger, die bei Fussgängerstreifen die Strasse überqueren wollten und die ich natürlich auch passieren liess. Gerade bei der ersten Tramhaltestelle nach dem Strassenverkehrsamt, wenn man in Richtung Stadt fährt, gibt es fast immer Fussgänger - also gut schauen und wenn nötig auch anhalten. So weit, so gut. Bei Brunau ging es auf die Autobahn. Dort passierte mir das vermutlich grösste Missgeschick an der Prüfung, das zur Folge hatte, dass ich die Prüfungsfahrt bis heute als Katastrophenfahrt in Erinnerung behalten habe. Ich fuhr mit dem Auto auf die Autobahn auf. Der Experte sagte, ich solle Richtung Chur fahren, wozu ich auf die linke Spur wechseln musste. Alles kein Problem. Doch dann geschah etwas: ein Lieferwagen, der nach meinem Spurwechsel rechts schräg vor mir fuhr, begann plötzlich auch zu blinken und wollte ebenfalls nach Chur. Ich sah ihn zu spät, vielleicht auch weil die Sonne mich ein wenig blendete. Ich hatte gelernt, bei Spurwechseln keinen Vortritt zu haben und schloss fälschlicherweise daraus, dass der Lieferwagen, der die Spur wechseln wollte, selber schauen müsste, ob die Spur frei ist. Das war nicht der Fall. Der Lieferwagen begann nämlich, da er nicht mehr viel Zeit für den Spurwechsel vor der Autobahnverzweigung hatte, nach links auf meiner Spur zu kommen. Ich sah ihn bereits in meiner Motorhaube. Ein kurzer Blick auf den Tacho verriet mir, dass ich nur etwa 60 km/h schnell war, und ich wollte nicht noch langsamer werden. Tipp an zukünftige Prüflinge: einfach abbremsen, es überhaupt kein Problem, in so einer Situation auch mal nur noch 40 km/h auf dem Tacho zu haben! Ich merkte stattdessen, wie ich mit dem Auto langsam auf die ganz linke Spur kam mit dem Rad. Kurzer Blick in den Seitenspiegel und Seitenblick nach links, blinken und Spurwechsel nach links. Da dachte ich: "jetzt bist du durchgefallen". Gottseidank sagte ich mir dann nicht: "jetzt ist es sowieso egal", sondern fuhr genau gleich so gut wie möglich weiter. Auf meine Aussage: "Das sei jetzt gerade wirklich sehr ungeschickt gewesen" beruhigte mich der Prüfungsexperte mit der Aussage: "Ich hätte ja reagiert" und "beim nächsten Mal vielleicht besser einfach bremsen". Bei Wollishofen (?) ging es ab der Autobahn. Es folgte eine Fahrt vor allem durch 30er-Zonen bei Kilchberg und das erste Manöver. Es hiess ich solle rechts ranfahren in der 30er-Zone und der Prüfungsexperte erklärte mir, ich solle über eine längere Strecke (vielleicht so 20-30 Meter) rückwärtsfahren und dann rückwärts in eine Strasse (alles 30er-Zone) einbiegen. Das hatte ich vielleicht zweimal geübt... Wie vom Fahrlehrer gelernt gut geschaut, auf die Gegenfahrbahn, Rückwärtsgang eingelegt und dann schön LANGSAM rückwärts gefahren / gerollt, dabei nach hinten und in die Seitenspiegel geschaut. Beim Abbiegen dann das zweite Missgeschick. Ich touchierte mit dem Hinterreifen den Bordstein. Ich liess es mehr oder weniger unbeachtet und führte das Manöver zu Ende. Dann weiter mit der Fahrt, durch die 30er-Zone, durch eine Engstelle, wo ich anderen Fahrzeugen den Vortritt liess (Kommunikation und Mitdenken im Verkehr wird hoch angerechnet, also lieber kein Risiko eingehen, auch mal jemandem ein Handzeichen geben), Hauptstrasse und auf einen grossen Parkplatz. Dort befand sich ein herummanövrierendes Auto. Auch da mit Handzeichen kommuniziert. Rückwärts einparkiert - tipptopp. Weiter wieder in Richtung Stadt Zürich. Eine Fussgängerin auf einer Insel in der Mitte der Strasse übersehen, da auf der linken Spur ein Auto einfach vorbeifuhr und daher selber auch vorbeigefahren - nicht so gut. Über den Manesse-Platz (Achtung: Rechtsvortritt). Ich hatte Glück, es kam kein Auto, trotzdem gut schauen, nicht zu schnell. Kurz darauf stand ich zum Abbiegen in einem Warteraum in der Mitte der Strasse, leicht auf der Gegenfahrbahn. Der Bus auf der Gegenfahrbahn hatte gerade Fussgänger die Strasse queren gelassen, die Busfahrerin winkte mir, ich solle doch auch gleich noch Abbiegen (da ich dem breiten Bus den Weg versperrte). Fahrt zurück zum Strassenverkehrsamt, Gratulation zum Bestehen. Grosse Pluspunkte hat mir die Blicksystematik, Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern und die trotz einigen Missgeschicken insgesamt routinierte Fahrweise gebracht. Bestanden / Nicht bestanden wird nicht aufgrund einzelner Aktionen, sondern aufgrund des Gesamteindruckes entschieden. Du musst den Prüfungsexperten davon überzeugen, dass man dich auf die Strasse lassen kann, ohne dass du eine Gefahr für andere darstellst.

Schwierige Stellen:

» Manessestrasse 85

RECHTSVORTRITT! Abbremsen, 2. Gang einlegen, scheibenwischermässig alle Strassen checken, vorsichtig passieren, auch auf Fussgänger Acht geben, allenfalls bremsen (und möglichst nicht den Verkehrsfluss mit einem quer in der Fahrbahn stehenden Auto blockieren)

» Austrasse 1

Wenn zum Abbiegen im Warteraum, möglichst mit dem Auto nicht einen Teil der Gegenfahrbahn blockieren, sonst kann vor allem der Bus, der hier gelegentlich durchfährt nicht mehr passieren.

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